Wintersemester 2015/2016, Malerei , Bildhauerei Malerei_Startseite , Bildhauerei_Startseite , Ausstellungen

versteckte variable

22.Oktober -13.November 2015

Eröffnung: Mi., 21. Oktober 2015, 19:00

Einführung: Philipp Nielsen

 

Ausstellungsexponate in den öffentlich zugänglichen Räumen

des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung

Lentzeallee 94 , 14195 Berlin

 

Matthias Esch - Anka Helfertova - Amelie Kemmerzehl - Soline Krug - Martin Maeller - Martin Remus - Steven Thelen - Robert Tschöke

Kuratiert von: Hannes Brunner, Professor der Bildhauerei, weissensee kunsthochschule Berlin

 

Und plötzlich tauchen sie auf. Kunstobjekte und temporäre Installationen inmitten eines durchgehenden Labyrinths von Treppen und wechselnden Blickwinkeln. Verschlüsselte Bildwelten und assoziativreiche Installationen fordern die Deutungstechniken der passierenden, arbeitenden Wissenschaftler heraus. Wir befinden uns im Foyer des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.

 

Vielleicht stehen die Kunstwerke dort vor der ähnlichen Herausforderung, die sich die Surrealisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts gestellt haben. Denn einerseits verdeckte die Euphorie der technikorientierten, wissenschaftlichen Untersuchungen die, mit keiner Formel berechenbaren, Prozesse des künstlerischen Suchens auf unentdecktem Terrain. Andererseits führte die Forschung selbst mit ihren Ergebnissen, wie der Relativitätstheorie und der Quantenphysik, zu neuen Dimensionen. Nicht zuletzt versuchte sie mit der Basis der Psychoanalyse wissenschaftlich festzuhalten, was viele Surrealisten in Ihren Werken ausloteten. Die faszinierende Nicht-Kontrollierbarkeit und Vorhersehbarkeit des eigenen Ichs.

 

Acht Künstler der weissensee kunsthochschule Berlin nehmen sich der räumlichen Situation an und positionieren künstlerische Ansätze für die forschenden Augen.

 

Unterschiedliche Themen sind zu finden: Matthias Esch zelebriert mit 3 Leinwänden die durchlässige Architektur des Instituts, sowie Max Planck und seinen Beitrag zum idealen schwarzen Körper. Anka Helfertova bewegt sich in weichen Grenzgebieten, indem sie höflich fragt: können Sie einen Schutzdämon brauchen? Amelie Kemmerzehl verweist auf die skulpturale Gestik der Suche im grenzwertigen Zusammenspiel mit dem Material. Martin Maeller vergegenwärtigt mit seinen Arbeiten geistige Dimensionen und verweist auf die Polarität zwischen Immanenz und Transzendenz. Soline Krug schafft sich für die Entstehung ihrer Zeichnungen Regeln, die das Aufkommen von Gewohnheiten vermeiden sollen. Sie setzt sich mit intuitivem Entscheiden auseinander, um neue zeichnerische Möglichkeiten zu entdecken. Martin Remus versucht durch die Schichtung über Glas und Vitrine das Verdeckte mit der Bedeutung von Transparenz zu verbinden. Steven Thelen nutzt die Innenarchitektur für eine Installation auf mehreren Ebenen, die auf Horizonte, Standpunkte und Bilder des Denkens verweist, indem sie das Verhältnis zur Möglichkeit der eigenen Verwerfung durch Sprünge und freien Fall ausloten. Und nicht zuletzt formatiert Robert Tschöke die Gestik astronomisch historischer Blicke durch das Fernrohr zum Kaleidoskop von Testläufen. 

 

Die Präsentationen sind zugänglich während den normalen Öffnungszeiten im Institut. 

Führungen im Max-Planck-Institut sind vorgesehen und werden über die Webseiten angekündigt:

Betreuung Prof. Hannes Brunner
ProjektkategorieSemesterprojekt Projekt-Fächer Malerei, Bildhauerei