Lehrangebote

Prof. Prof. Nils Krüger

BA/MA Produkt-Design GreenLab

Projekt

Designing for algorithm-driven experiences – Hype or Hallelujah?

KI ist in der Praxis angekommen. Sie erlebt einen neuen Aufschwung als Allround-Werkzeug zur Beherrschung der ungeheuren Datenmengen einer sich permanent selbst vermessenden Gesellschaft. Allerdings ist das Verständnis dafür, was künstliche Intelligenz zukünftig leisten kann, bisher nicht Teil des Bildungsprogramms. Die Berichterstattung in den Feuilletons zum Thema KI pflegt ganz überwiegend Kulturpessimismus, während die Tech-Blogs und McKinseys das ungeheure technologische und ökonomische Potential von KI-Technologien beschwören. Vor diesem Hintergrund haben sich Designstudierende in 11 Projekten mit der Ambivalenz künstlicher Intelligenz in Produkten, Systemen und Services befasst und übergeordnete Phänomene beim Umgang mit lernenden Maschinen thematisiert.

Wie die Zukunft genau aussieht – als komplementäre Gemeinschaft aus Mensch und lernender Maschine oder dystopisch als Schreckensszenario, in dem der Arbeitsplatzverlust durch Roboter und die ständige Kontrolle durch ubiquitäre Sensornetzwerke den Lebensalltag beherrschen – ist ungewiss. Um so wichtiger ist es, prototypisch KI-Zukünfte zu denken, zu visualisieren und für den gesellschaftlichen Diskurs zu kommunizieren.

→ Verschwindet die Zufälligkeit, das Überraschende und Nichtvorhersehbare, wenn Algorithmen immer genauer vorhersagen und vorschlagen, was zu tun ist?

→ KI basiert auf einem kontinuierlichen Datenstrom, der bisher vorrangig in eine Richtung, vom Individuum zum Anbieter fließt. Wie können Services aussehen, die Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Fairness bei der Datennutzung anstreben?

→ Wie können Daten von lernenden Systemen genutzt werden, um Einstellungs- und Verhaltensänderungen z. B. hin zu nachhaltiger Mobilität, intuitiv und individualisiert anzustoßen?

→ KI-basierte Technologien ermöglichen eine neue Stufe an Komfort und Bequemlichkeit. Wie kann diese neue User Experience so gestaltet werden, dass NutzerInnen trotz höchster Convenience ein Grundmaß an Selbstständigkeit und Fähigkeiten behalten?

→ „Mach mal. Google“. Die zurzeit allgegenwärtig beworbenen smarten Assistenzsysteme auf Basis von Spracherkennungstechnologien werden unser Konversationsverhalten verändern. Akzeptieren wir diese Veränderungen in der Kommunikation oder nutzen wir KI um zukünftig empathischer, freundlicher und offener mit unserer Umwelt zu kommunizieren?

Diese und weitere Projektskizzen deuten an, wie KI und Machine Learning zukünftige Gestaltungsprozesse („Designing with AI“ wie auch Nutzungserlebnisse „AI-driven UX“) radikal verändern werden. Dabei können nur im Co-Design von Ingenieuren, InformatikerInnen und
GestalterInnen – so unsere These – technikzentrierte Ansätze und Phantasien künstlicher Intelligenz in erfolgreiche Innovationen überführt werden, die über die notwendige Akzeptanz verfügen und die nicht das Schicksal so vieler smarter Technologieversprechungen der Vergangenheit und vorheriger KI-Wellen ereilt.

Sommersemester 2018

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Ort : n.n.


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Projekte : Berlin/Stanford