Sommersemester 2010, BA/MA Textil- und Material-Design GreenLab

INSIDE OUT

TRADITIONELLE HANDARBEIT MIT ALTEN KABELN

In vielen Ländern der Welt wird aus Mangel an Neumaterialien Industriemüll zu neuen Produkten umfunktioniert. Diese aus der Not heraus entstandenen Gegenstände werden oft in der traditionellen Handarbeitstechnik des jeweiligen Landes gefertigt. Sie zeigen eine bunte Recyclingkultur, in der sich die Ergebnisse unserer industriellen Überproduktion auf reizvolle Art mit alten handwerklichen und improvisierten Produktionsweisen verbinden. Doch Überschuss und Abfall von Industrieprodukten wiederzuverwerten ist ein Ansatz, der auch in unserer Kultur an Bedeutung gewinnt. Das Ausgangsmaterial für InSideOut stammt aus einem Abbruchhaus in Berlin Friedrichshain: ein 78 m langes Klingelleitungskabel mit einer weißen Schutzummantelung und sechs farbigen inneren Kabeln. Kabelreste aus unseren Haushalten, Baustellen, Büros etc. gibt es in großen Mengen, recycelt werden sie sonst höchstens, um das in ihnen verarbeitete Kupfer wiederzugewinnen. Es gibt jedoch auch eine Methode für ihre komplette Wiederverwertung.

Die Wulstwickeltechnik ist eine sehr einfache, doch effektive Flechttechnik. Das Grundmaterial bilden meist biegsame Gräser, Stroh oder andere Pflanzenfasern, die zu Strängen gebündelt werden. Diese Stränge werden dann mit demselben Material umwickelt. Die fertige Wulst wird oft spiralförmig gelegt, um daraus meist runde Objekte, wie Teppiche, Schalen, Körbe etc. herzustellen. Diese Technik ist in der ganzen Welt bekannt, Imker in England stellen so ihre Bienenstöcke her, in Afrika werden Körbe und Matten gewickelt.

Bei InSideOut ermöglicht die Wulstwickeltechnik ein Komplett-Recycling von alten Stromkabeln. Dafür werden die bunten inneren Kabel aus der (verdreckten) äußeren Hülle entfernt und anschließend um diese herumgewickelt– das Material bleibt dasselbe, aber Gestalt, Optik, Haptik verwandeln sich vollständig.

Der metallene Unterbau des InSideOut-Sitzhockers stammt vom Sperrmüll. Die Sitzfläche wurde aus Kabelabfall hergestellt und überzieht den Metallkörper des Möbels. Da das Kunststoffmaterial witterungsbeständig ist, eignet es sich für den Außenbereich, zudem ist der Hocker gut zu reinigen. Zum Ende seiner Nutzung lässt sich das Kabelgeflecht leicht vom Unterbau trennen und auch auf normalem Wege als Wertstoff recyceln.

Beim Sitzhocker InSideOut wurde mit technischem Recyclingmaterial eine traditionelle Flechtkunst imitiert. Das Ergebnis soll kein High-End-Designprodukt sein, sondern ein normaler Alltagsgegenstand, in dem die (importierten) Recyclingmethoden als ein ganz alltägliches und einfaches Verfahren sichtbar werden.

ZERO WASTE/MINIMISE WASTE

RECYCLING/UPCYCLING

FUTURE CRAFTS

Teilnehmer Lenja Elsner
Betreuung Prof. Dr. Zane Berzina, Prof. Susanne Schwarz-Raacke, Prof. Heike Selmer
ProjektkategorieSemesterprojekt Projekt-Fächer BA/MA Textil- und Material-Design
Inside Out | Lenja Elsner
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Alle Rechte vorbehalten Lenja Elsner
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