Wintersemester 2018/2019,

Pollen 2.0

Pollen 2.0

 

Können (Kiefer) Pollen Teil therapeutischer Textilien sein?

 

Dass Pollen zur Bestäubung von Pflanzen dienen und damit auch zum Erhalt vieler Lebewesen beitragen, ist den meisten von uns bekannt.

Trotz dieser extrem wichtigen Funktion im Kreislauf der Natur, lösen Pollen bei Vielen negative Assoziationen hervor. So werden sie beispielsweise oft als Verursacher für Allergien oder als klebriger Film, der sich im Frühjahr und Sommer über die Straßen zieht, wahrgenommen und dadurch als lästig und störend empfunden.

 

Am Beispiel von Kieferpollen, welche neben diesen „lästigen Eigenschaften“ auch therapeutisch und kosmetisch genutzt werden, habe ich mich in meiner Arbeit diesem Spannungsfeld genähert und diese ambivalente Beziehung zwischen störend und nützlich näher untersucht.

 

Häufig liegt die Idee fern, sich diesen Pollen „freiwillig auszusetzen“, deren konkrete Nutzung in Anwendungsbereichen wie Nahrungsergänzung, Kosmetik und Therapie, zum Beispiel zur Behandlung von Hautkrankheiten wie Akne oder Ekzemen, sind daher Vielen unbekannt.

 

Das Vorhaben Pollen als Ausgangsmaterial in ein Funktionstextil mit therapeutischer Ausstattung zu verarbeiten, stellt neben der Überwindung von Hemmungen gegenüber diesem Material einige besondere Herausforderungen. So ist dieser „Werkstoff“ für äußerliche therapeutische Anwendungen vergleichsweise noch wenig erforscht, von deren Eigenschaften im Kontext textiler Verarbeitung ganz abgesehen. Die Idee dahinter ist, Pollen auf eine neue Art auf die Haut anzubringen, was sich besonders in einem Textil als Art Schicht über der Haut anbietet.

 

Besonders in den letzten Jahren hat diese, wie auch einige andere Arten, aufgrund von Erderwärmung regelrechte Überschüsse „produzieren“ können, was diese in Zukunft als potenzielles Material interessant machen könnte. Hinzu kommt, dass die in diesem Projekt verwendeten Kieferpollen als weniger bzw. kaum allergen gelten, was Allergiker beruhigen dürfte.

 

Ziel dieses Projekts ist es, zu untersuchen ob sich diese positiven kosmetischen und therapeutischen Eigenschaften in ein Textil „übersetzen“ lassen können. Damit soll neben ihrer „eigentlichen Funktion“ eine weitere Ebene der Funktionalität der Polle eröffnet werden.

Teilnehmer Lisa Braun
ProjektkategorieSemesterprojekt
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