Sommersemester 2010, BA/MA Textil- und Material-Design GreenLab

TRASH MASH

UPCYCLING VON PLASTIKTÜTEN

Wie kann ich als Designerin leise darauf aufmerksam machen, weniger zu konsumieren?

Wie kann ein Wegwerfmaterial gestalterisch aufwerten?

Wie kann ich direkt in den Recyclingprozess eingreifen?

Eine Kunststofftüte wird im Durchschnitt eine halbe Stunde benutzt. Im Gegensatz dazu steht die lange Lebensdauer des Materials von bis zu 400 Jahren. Mein Ansatz zu mehr Nachhaltigkeit war es, aus diesen Wegwerfprodukten Artikel herzustellen, die einen wesentlich längeren Lebenszyklus haben. Es ging nicht darum, ein von Anfang an umweltfreundliches Produkt zu schaffen, sondern ein gegebenes und schnell entsorgtes Material in ein neues, funktional und ästhetisch reizvolles Produkt zu verwandeln und auf diese Weise eine langfristige Weiterverwendung zu ermöglichen.

Um mein Projekt zu realisieren griff ich aktiv in den Recyclingprozess ein. Ich sammelte verschiedene benutzte Plastiktüten, reinigte sie und schnitt sie spiralförmig zu einzelnen Streifen von bis zu 17 Metern Länge. Hiermit erhielt ich ein Material, das sich durch traditionelle Techniken wie Stricken und Häkeln zu einem neuen Gewebe weiterverarbeiten ließ und teilweise durch thermische Verfahren in eine endgültige Form gebracht wurde.

Die Verwendung alter Handarbeitstechniken ist ein wesentliches Motiv des Projekts. Dabei geht es nicht um eine einfache Aufwertung der billigen Plastiktüten durch die zeitintensive manuelle Verarbeitung, sondern auch um die Fusion von Gegensätzen und die damit verbundene Irritation gewohnter Wahrnehmungsweisen. Die gestrickten Muster wecken die Assoziation zu sehr hochwertigen traditionellen Produkten, während das Material genau das Gegenteil ausdrückt. Aus der Entfernung sehen sie zunächst vertraut aus, aber aus der Nähe und wenn man sie in die Hand nimmt, erfährt man ihre Andersartigkeit. Der Bezug zum Ursprungsprodukt bleibt erhalten und bei genauer Betrachtung auch sichtbar. Doch wird es nicht nur stabiler, dauerhafter und vielseitiger verwendbar, sondern auch in seinem Ausdrucksspektrum erweitert – ursprünglich vorhandene Muster überlagern und verschieben sich, man kann gezielt mit vorhandenen Farben oder unterschiedlichen Vorder- und Rückseiten arbeiten, es bilden sich neue taktile Eigenschaften.

Die Transformation von wertlosem Wegwerfmaterial in ein unerwartet attraktives neues Produkt thematisiert exemplarisch die Möglichkeit eines verantwortungsvollen und bewussten Umgangs mit unseren natürlichen Ressourcen und zeigt das Potential von Upcycling, Longlife Design und nachhaltigen Konzepten.

 

ZERO WASTE/MINIMISE WASTE

RECYCLING/UPCYCLING

LIFE EXTENSION DESIGN QUALITY

Teilnehmer Diana Martina Dorfmüller
Betreuung Prof. Dr. Zane Berzina, Prof. Susanne Schwarz-Raacke, Prof. Heike Selmer
ProjektkategorieSemesterprojekt Projekt-Fächer BA/MA Textil- und Material-Design
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Alle Rechte vorbehalten Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Alle Rechte vorbehalten Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Alle Rechte vorbehalten Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Alle Rechte vorbehalten Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Alle Rechte vorbehalten Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Alle Rechte vorbehalten Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Trash Mesh | Diana Dorfmüller
Alle Rechte vorbehalten Diana Dorfmüller