Sommersemester 2010, Projektarchiv Mode

UTOPTION

„The idea of design and the profession of the designer have to be transformed from the notion of a specialist function into a generally valid attitude of resourcefulness and inventiveness which allows projects to be seen not in isolation but in relationship with the the need of the individual community.“ László Moholy-Nagy, 1947

Vom Ver- zum Gebrauch

Vor dem Hintergrund des Konsumverhaltens der Wegwerfgesellschaft und der Notwendigkeit eines ökologischeren Bewusstseins hinterfragt das Projekt UTOPTION das bestehende Verhältnis zu Material und veranschaulicht die Konzepte Fast und Slow Fashion durch eine modellhafte Gegenüberstellung. Ziel ist es, das Bewusstsein für den Wert von Material zu schärfen und darüber hinaus zu nachhaltigerem Gebrauch von Materialien im Textil- und Modebereich anzuregen.

Hierzu wurden zwei beinahe identische Kollektionen entwickelt, die sich in ihrem Ansatz bezüglich Nachhaltigkeit unterscheiden und dennoch gleichberechtigt behandelt werden. Entscheidendes Merkmal ist ihre Materialität, die für ein jeweils unterschiedliches Bewusstsein von Qualität und Funktion steht. Beide Kollektionen legen den Fokus auf den Nutzen bzw. den eigentlichen (Gebrauchs-) Wert des Kleidungsstückes und veranschaulichen so zwei Möglichkeiten mit der Mode (um-) zu gehen.

Material und (In)Form(ation)

Der im Material hochwertigen Textilkollektion steht eine alternative Kollektion aus Papier gegenüber. Die Kollektionen stimmen schnitttechnisch überein und orientieren sich auch in ihrer Farb- und Formgebung aneinander, sodass ein direkter Vergleich möglich ist. Die aus hochwertigen, ökologischen Textilien gefertigte Kollektion zeichnet sich primär durch Langlebigkeit, gute Verarbeitung, hohen Tragekomfort und stoffliche Qualität aus. Die Papierkollektion hingegen ist kurzlebig, sie berücksichtigt das bestehende Bedürfnis nach immer Neuem und stellt es gleichzeitig in überspitzter Form dar. Der schnelle Gebrauch ist hier keine Option, sondern vielmehr ein Muss, das Stigma des Wegwerfens im alltäglichen Umgang mit Papier von Vorneherein Bestandteil.

Der Betrachter soll dazu angeregt werden, sein Kaufverhalten zu reflektieren und es bewusst seinen Bedürfnissen beziehungsweise den jeweiligen Zwecken anzupassen, ohne einen, im ökologischen Sinne gesehen, „Fehlkauf“ zu begehen, da das Material in einen Recycling-Kreislauf eingebunden ist.

Das Projekt verweist zudem auf die Notwendigkeit, über die Materialeigenschaften eines Produkts, dessen Herkunft, als auch den Produktionsablauf zu informieren, um so ein Bewusstsein für den Wert und die Zusammenhänge eines Materials zu vermitteln. UTOPTION ist ein Wahrnehmungsexperiment, das scheinbar selbstverständliche Konventionen in Frage stellt und zu einem neuen, ökologischeren Bewusstsein anregen soll.

RENEWABLE MATERIALS

DESIGN QUALITY

SHORT LIFE/LONG FIFE

Betreuung Prof. Dr. Zane Berzina, Prof. Susanne Schwarz-Raacke, Prof. Heike Selmer
ProjektkategorieSemesterprojekt
Wertpapier | Lisa Haag & Nadine Göpfert
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